Kiki Maeder

Wir haben Kiki Maeder ein paar Fragen zur Auftrittskompetenz in der Eventbranche gestellt.

Hallo Kiki. Du bist Unternehmerin, Moderatorin, Medientrainerin, Dozentin und Mutter. Wie bringst du alles unter einen Hut?

Auf den ersten Blick mag es viel erscheinen, doch im Grunde geht alles einher und greift harmonisch ineinander. Ich führe ein eigenes Unternehmen, über das ich die verschiedenen Dienstleistungen anbiete. Dazu gehört auch meine Tätigkeit als Dozentin an der HWZ, die mir besonders Freude bereitet, weil ich meine Erfahrungen weitergeben und die Studierenden auf ihrem Weg unterstützen kann, ihr volles Potenzial zu entfalten.

Durch gute Organisation gelingt es mir in der Regel, alle Aufgaben zu vereinen – es bleibt jedoch ein fortlaufender Prozess. Und manchmal wird aus dem Hut ein Zirkuszelt (lacht). 

Anstatt von einem einzigen «Hut» zu sprechen, sehe ich es eher als eine Sammlung verschiedener Rollen, die sich gut ergänzen. Und in der Rolle des Mutterseins lernt man auch ganz viel wie Zuhören, aufs Gegenüber eingehen, Multitasking und Geduld. Dinge, die in all meinen Tätigkeiten auch von Nutzen sind.

Als Moderatorin stehst du häufig im Rampenlicht. Was sind für dich die wichtigsten Elemente einer souveränen Bühnenpräsenz?

Authentizität ist der Schlüssel. Ich bin überzeugt, dass nur dann eine echte und ehrliche Verbindung zu anderen entsteht, wenn man sich selbst bleibt und sich in der eigenen Haut wohlfühlt. Alles Weitere entwickelt sich daraus.

Perfektion ist dabei kein Ziel, denn Perfektion kann oft leblos wirken. Was wirklich zählt, ist eine gesunde Portion Selbstvertrauen, das mit der Erfahrung wächst. Ein gewisser Respekt vor der Bühne ist natürlich und begleitet auch mich weiterhin. Diese Spannung und das damit verbundene Kribbeln sind, wie ich finde, ein wichtiger Bestandteil.

Das Wichtigste ist also, sich selbst treu zu bleiben und eine gute Vorbereitung. So erhält man Sicherheit in seinem Tun. Und eine Prise Humor hilft auch immer.

Was ist dein Rezept für eine gute Auftrittskompetenz? Faktoren, Trainings, Vorbereitung?

Vorbereitung ist das Fundament für jeden erfolgreichen Auftritt – ob klein oder gross. Eine gründliche und gezielte Vorbereitung ist nicht nur erlernbar, sondern auch essenziell, da sie einerseits ein Gespür für den Inhalt vermittelt und andererseits Respekt gegenüber den Teilnehmern und dem Publikum zeigt, die ihre Zeit investieren, um dabei zu sein.

Darüber hinaus bietet eine solide Vorbereitung ein entscheidendes Mass an Sicherheit, das hilft, Nervosität und Anspannung erheblich zu reduzieren und zu kontrollieren.

«Mich faszinieren Menschen und ihre Geschichten.»

Was sind die wichtigsten Faktoren, um eine natürliche Verbindung mit dem Publikum herzustellen, gerade bei Live-Events, wo Interaktion eine grosse Rolle spielt?

Auch wenn es auf den ersten Blick widersprüchlich klingen mag – da die Hauptaufgabe einer Moderatorin im Sprechen liegt – ist das Zuhören ein entscheidender Erfolgsfaktor. Als Moderatorin ist man das «Leittier» auf der Bühne: Man leitet das Geschehen, ohne sich selbst zu stark in den Vordergrund zu stellen. Der Fokus liegt stets darauf, was der Kunde mit dem Event für seine Gäste erreichen möchte. Publikum und Gäste sollen ein Erlebnis haben, das bleibende Eindrücke hinterlässt und sie inspiriert . Dafür ist es essenziell, allen Teilnehmenden aufmerksam zuzuhören und ein feines Gespür für die Dynamik zu entwickeln.

Fragen wie: «Wo steht das Publikum gerade?», «Verlieren wir die Aufmerksamkeit?», «Sollte ich den Fokus zurückholen?», «Braucht es mehr Energie?» helfen dabei, gezielt auf die Bedürfnisse einzugehen und das Event stimmig in die richtige Richtung zu lenken. Zuhören ist, insbesondere in der heutigen Zeit des ständigen Sendens, eine sehr wertvolle Fähigkeit.

Welche Tipps und Tricks kannst du empfehlen, um die Auftrittskompetenz zu verbessern? Wie kann man das trainieren?

Übung ist entscheidend, aber ebenso wichtig ist der Mut, den Schritt auf die Bühne zu wagen. Jede Gelegenheit, sich einzubringen und aktiv zu werden, darf genutzt werden. Sich selbst beim Üben zu filmen kann zudem das Selbstvertrauen stärken, da die Selbst- und Fremdwahrnehmung oft stark voneinander abweichen.

In Bezug auf Nervosität hilft eine gewisse Routine. Es ist wichtig, die Quelle der Nervosität zu verstehen. Gute Vorbereitung und die richtige innere Haltung können einen grossen Teil davon abbauen. Wer die Reaktionen seines Körpers versteht, kann auch mit gezielten Atemübungen die Anspannung regulieren.

Auch das frühzeitige Eintreffen am Veranstaltungsort ist hilfreich. So kann man sich in Ruhe mit dem Raum vertraut machen, die Akustik testen und das Mikrofon ausprobieren. Jeder Raum ist anders – sowohl im Klang als auch in der Atmosphäre – und trägt wesentlich zur Stimmung des Events bei. Sobald man die Umgebung besser kennt, fällt es auch leichter, das Publikum abzuholen und eine Verbindung herzustellen.

Wo liegt aktuell dein Schwerpunkt? Was machst du am meisten? Was am liebsten?

Ich schätze es sehr, über diese drei Standbeine zu verfügen, die sich optimal ergänzen und mir abwechslungsreiche Tätigkeiten ermöglichen. Es bereitet mir grosse Freude, selbst auf der Bühne zu stehen, andere zu unterrichten und zu unterstützen und weiterhin aktiv an Fernsehproduktionen mitzuwirken. So habe ich die Gelegenheit, nicht nur laufend neue Erfahrungen zu sammeln, sondern auch mein Wissen und meine Erkenntnisse weiterzugeben.

C.G. Jung hat mal gesagt: «Wer andere erkennen will, muss sich selbst erkennen. Wer andere lehren will, muss an sich selbst lernen.»  Davon bin ich überzeugt.

Was war dein bisher liebstes Projekt? Was hat dich am meisten geflasht?

Es fällt mir schwer, ein bestimmtes Erlebnis herauszugreifen, da ich jeden Auftrag, ob klein und familiär oder gross und öffentlich, mit dem gleichen Engagement angehe. Ich hatte das Glück, bereits viele wunderbare Erfahrungen zu sammeln, und die Vielfalt meiner Tätigkeiten macht es umso schwieriger, einzelne hervorzuheben.

In diesem Jahr war es mir eine besondere Freude, den SEF.WomenAward des Swiss Economic Forum zu moderieren. Gleichzeitig liebe ich die Arbeit im Fernsehen und die Möglichkeit, Menschen zu überraschen.

Ein weiteres Highlight ist die Zusammenarbeit mit den Studierenden der HWZ für den  TEDxHWZ-Event, den wir Ende November durchführen werden. Das ganze Jahr über arbeiten wir gemeinsam auf dieses Ereignis hin, und es ist beeindruckend zu sehen, wie die Studierenden sich weiterentwickeln. Wenn sie dann auf der Bühne stehen und ihre Performances zeigen - das ist für mich jedes Mal ein sehr bewegender Augenblick.

«Für mich ist jedes Projekt, das ansteht, das Wichtigste.»

Du hast schon sehr viele, aber auch unterschiedliche Events moderiert – von kleinen exklusiven Veranstaltungen bis hin zu grossen öffentlichen Events. Was ist für dich der grösste Unterschied in der Herangehensweise bei solchen Formaten? 

Kleinere Veranstaltungen bieten die Möglichkeit, auf das Individuum im Publikum einzugehen und eine persönliche  Nähe zu schaffen. Bei grösseren Events liegt die Herausforderung darin, trotz der Grösse eine persönliche Verbindung zum Publikum zu etablieren. Gleichzeitig hat es einen besonderen Reiz, die Dynamik einer breiten Masse als Kollektiv zu erleben. 

Die Vorbereitung bleibt unabhängig von der Eventgrösse grundsätzlich gleich. Vor allem der organisatorische Aufwand wächst bei grösseren Veranstaltungen. Technologie spielt eine zentrale Rolle, und so wird die gesamte Planung komplexer. Je mehr Beteiligte involviert sind, desto präziser sollte die Abstimmung sein.

Welche Trends/Veränderungen beobachtest du aktuell in deinen Gebieten? Wie passt du dich diesen Veränderungen an?

Die technologischen Möglichkeiten haben einen enormen Aufschwung erfahren. Heute stehen uns deutlich mehr Optionen zur Verfügung als noch vor wenigen Jahren. Der Einsatz mehrerer Bildschirme und die steigende Interaktivität mit der Technologie bieten spannende Potenziale, die ich persönlich sehr faszinierend finde. Für mich als Moderatorin bedeutet dies, dass der menschliche Faktor umso stärker betont werden muss, um ein ausgewogenes Zusammenspiel zwischen Technik und persönlicher Nähe zu gewährleisten.

In den Medientrainings beobachte ich zunehmend einen Generationenwandel im Umgang mit Kameras, beeinflusst durch Digitalisierung und Social Media. Während meine Generation häufig noch eine gewisse Scheu vor der Kamera hat, sind jüngere Generationen dank Social Media bereits viel vertrauter damit. Dabei lege ich jedoch Wert darauf, dass nicht jede Kamera gleich zu behandeln ist: Ein Auftritt vor einer Handy-Kamera unterscheidet sich wesentlich von dem einer professionellen Fernsehproduktion oder einem Live-Stream. Bei meiner und den älteren Generationen steht oft noch die Aufgabe im Vordergrund, den Respekt vor der Kamera schrittweise abzubauen.

Was ist das beste Testimonial, welches du je erhalten hast?

Ich habe das grosse Glück, viele wertschätzende Rückmeldungen zu erhalten. Zu spüren, dass ich bei Menschen etwas bewegen und den sprichwörtlichen «Knopf lösen» kann, ist für mich der schönste Lohn.

Einmal sagte mir eine Teilnehmerin, dass ich es trotz der vielen Anwesenden geschafft hätte, dass sich jede Person im Raum als wichtigstes Mitglied fühlte. Dieses Feedback freute mich sehr. 

Mein Ziel ist es, den Menschen das Gefühl zu geben, dass sie gehört und verstanden werden, und ihnen zu vermitteln, dass wir gemeinsam Blockaden lösen können. Ich beziehe mich gerne auf den «Butterfly Effect»: Durch das gezielte Angehen vieler kleiner Ansatzpunkte können wir gemeinsam grosse und positive Veränderungen bewirken.

Vielen Dank Kiki für das interessante Gespräch und die spannenden Insights!

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