Meta Hiltebrand
Meta Hiltebrand ist Köchin, Unternehmerin und jetzt auch Chefredaktorin. Im Interview erzählt sie, warum sie ihr eigenes Kochstudio gegründet hat, wie sie kreative Freiheit zurückgewonnen hat – und was sie mit dem Magazin Kochen vorhat.
Hallo Meta. Wer bist du, was machst du?
Ich bin Meta Hiltebrand, ich bin 42 Jahre alt und ich bin in Zürich aufgewachsen.
Ich bin Gastrounternehmerin, Kochbuchautorin, Foodartist – eigentlich alles, was mit Food zu tun hat. Wenn es ums Essen geht, gibt es kaum etwas, das mich nicht begeistert!
Was inspiriert dich bei der Kreation neuer Gerichte?
Ich bin eigentlich ständig auf der Suche nach dem perfekten Geschmack – mein ganzes Leben dreht sich darum.
Bei der Kreation neuer Rezepte steht für mich die Überraschung im Mund im Vordergrund. Ich nehme gerne einfache Zutaten und kombiniere sie auf eine unerwartete Weise. Ein Beispiel? Rüebli und Wasabi – während Rüebli und Vanille jeder macht. Ich suche immer nach neuen Geschmacks-Highlights, die begeistern.
Gibt es eine Zutat, mit der du besonders gerne arbeitest – und eine, die du meidest?
Das ist ungefähr so, als würde man mich nach meinem Lieblingsgericht fragen – für mich schwer zu beantworten. Ich finde, als Koch sollte man keine Zutaten bevorzugen oder komplett verweigern. Das wäre fast so, als würde man gewisse Lebensmittel diskriminieren. Vielleicht klingt das radikal, aber für mich gehört einfach alles zum Repertoire eines Kochs.
Ich habe keine speziellen Lieblingszutaten, aber es gibt natürlich Basics, die zwangsläufig oft vorkommen – Salz und Pfeffer zum Beispiel, die in jedem Gericht eine Rolle spielen. Auch Öl ist essentiell, weil es als Geschmacksträger dient und Hitze optimal überträgt. Und wenn ich doch zwei Dinge nennen müsste, die ich fast immer zur Hand habe: Schokolade und Salami.
Allerdings habe ich ein kleines Problem mit Bananen – oder genauer gesagt mit dem Moment, in dem sie geöffnet werden. Irgendetwas an diesem Geruch und dem freigesetzten ätherischen Öl stört mich einfach. Aber sobald die Banane geschält ist, verarbeitet wurde oder als Kochbanane daherkommt, habe ich kein Problem damit. Es ist wirklich nur der Moment des Öffnens. Aber auch daran arbeite ich – es wird langsam besser!
Wie bleibt man als Köchin in einer sich ständig wandelnden Food-Welt innovativ?
Die Frage ist: Muss man überhaupt innovativ sein?
Ich glaube, es gibt bestimmte Klassiker und emotionale Gerichte, die nie von der Speisekarte verschwinden werden – und auch nicht sollten. Fondue und Raclette zum Beispiel. Das sind typisch schweizerische Gerichte, die so, wie sie sind, einfach perfekt funktionieren. Da gibt es nichts zu erfinden.
Ob man sich als Köchin ständig neu erfinden muss? Ich denke, das passiert von selbst – zumindest bei jemandem wie mir, der immer auf der Suche nach neuen Geschmackserlebnissen ist. Diese Neugier sorgt automatisch dafür, dass ich neue Dinge ausprobiere.
Natürlich kann man Klassiker optisch modern interpretieren, aber am Ende geht es immer um den Geschmack. Ein Zürcher Geschnetzeltes hat genau den Duft und das Aroma, das man erwartet – und genau deshalb liebt man es. Manche Dinge sollte man einfach so lassen, wie sie sind.
«Sobald ich wieder in der Küche stand und kochte, war ich glücklich.»
Mit deinem Kochstudio CookCouture hast du einen kreativen Raum geschaffen. Was hat dich dazu inspiriert, diesen Schritt zu gehen, und welche Erfahrungen möchtest du deinen Gästen dort vermitteln?
Die erste Lektion, die man über mich wissen muss: Ich wollte unbedingt Köchin werden – und ich bin es mit voller Leidenschaft.
Mit zwei Restaurants wurde ich zur Unternehmerin. Anfangs fühlt sich das grossartig an: Man wächst, wird grösser, alles läuft. Doch irgendwann merkte ich, dass ich immer unglücklicher wurde. Plötzlich ging es nicht mehr ums Kochen, sondern um Buchhaltung, Personalfragen, Bestellungen, Glühbirnen wechseln, Kassensysteme einrichten – all diese Dinge, die nichts mit meiner eigentlichen Leidenschaft zu tun haben.
Früher habe ich problemlos 18-Stunden-Tage gearbeitet, einfach weil ich es geliebt habe. Aber als es sich plötzlich nach harter Arbeit anfühlte, wusste ich: Ich muss etwas ändern. Ich habe mich lange gefragt, woran das liegt – und die Antwort war klar: Sobald ich wieder in der Küche stand und kochte, war ich glücklich. Dieses Gefühl hatte ich irgendwann verloren, und ich wollte es zurückholen.
Somit traf ich eine radikale Entscheidung: Statt weiter zu wachsen, bin ich bewusst kleiner geworden. Das bedeutet zwar Verzicht – auf ein grösseres Team, auf höhere Einnahmen, auf grosse Events –, aber es brachte mir meine Freiheit zurück. Ich wollte wieder die alte Meta sein, die morgens aufsteht, frische Zutaten einkauft und sich voll und ganz dem Kochen widmet.
Mit meinem Kochstudio CookCouture habe ich mir genau diesen kreativen Raum geschaffen. Es ist mein persönlicher Working Space, in dem ich neue Rezepte entwickle, Kochkurse in kleinen Gruppen gebe und kulinarische Erlebnisse kreiere. Warum kleine Gruppen? Ganz einfach: Ich kann es nicht haben, wenn 20 Leute chaotisch kochen und einer mit dem Messer kratzt, der andere eine Saucenpfanne für eine Suppe verwendet – da kann ich mich einfach nicht entspannen.
Aber CookCouture ist noch mehr: Es ist mein Safe Space. Hier richte ich kulinarische Abende aus, bei denen ich den ganzen Tag koche, die Gäste ein fixes Menü geniessen und wir gemeinsam einen wunderbaren Abend verbringen – mit passender Weinbegleitung, ohne Stress. Die Tickets werden im Voraus gekauft, das heisst, alles ist bereits bezahlt, und ich muss mich nicht mit spontanen Änderungen oder No-Shows herumschlagen.
Das gibt mir eine völlig neue Freiheit. Ich kann mich optimal vorbereiten, die beste Performance liefern und mich voll auf das Erlebnis konzentrieren. Anders als in einem Restaurant, wo man zwischen vollen und leeren Tagen schwankt, kann ich meine Zeit selbst einteilen.
Und ja – mein Studio ist kitschig, es ist orange, es könnte fast meine private Wohnung sein. Aber es ist ein Ort voller Kreativität, mit einer Küche, die alles bietet, was das Herz begehrt. Denn man weiss ja nie, ob man Ravioli machen will oder doch etwas anderes – und genau das liebe ich an diesem Raum.
«Ohne Leidenschaft macht das Ganze keinen Sinn»
Gibt es eine Business-Philosophie, nach der du lebst?
Ich habe keine klassische Business-Philosophie. Aber es gibt zwei Sätze, die mich durchs Leben begleiten:
Wissen ist Macht.
Jede Aktion hat eine Reaktion.
Das sind vielleicht einfache Sprüche, aber mit ihnen fahre ich seit Jahren gut. Sie helfen mir, Entscheidungen zu treffen und meinen Weg zu gehen.
Als Unternehmerin gibt es für mich keine feste Strategie – mein Antrieb bin ich selbst. Wenn ich irgendwann keine Lust mehr auf Geschmack und Kulinarik habe, dann ist mein Geschäftsmodell sowieso vorbei. Denn ohne Leidenschaft macht das Ganze keinen Sinn.
Ehrlich gesagt, bin ich wahrscheinlich eine ziemlich schlechte Unternehmerin – einfach weil ich zu sehr ich selbst bin.
Wie unterscheidet sich das Kochen vor der Kamera vom Kochen in der Küche?
Das Kochen vor der Kamera und das Kochen in der Küche sind zwei völlig verschiedene Welten – sie haben eigentlich nichts miteinander zu tun.
In einer normalen Küche bereitest du die Gerichte so vor, dass sie dann, wenn die Gäste kommen, auf den Punkt serviert werden. Im Fernsehen ist das anders: Du kannst perfekt kochen, aber wenn das Licht nicht stimmt, der Ton nicht passt oder der Moderator sich verspricht, musst du die Szene wiederholen.
Viele glauben, dass man einfach ins Studio geht, kocht und dann bezahlt wird – aber das ist weit entfernt von der Realität. Im Fernsehen ist der Teamzusammenhalt entscheidend. In der klassischen Gastronomie gibt es die Kommunikation zwischen Küche und Service, aber beim Fernsehen kommen noch viel mehr Faktoren dazu: Regie, Kamera, Ton, Licht, Schnitt, Moderation – alles muss zusammenspielen.
Ein 20-Minuten-Gericht in meiner Küche ist tatsächlich nach 20 Minuten fertig. Aber ein Rezept, das im Fernsehen 20 Minuten dauern soll, kann locker zwei bis dreieinhalb Stunden in Anspruch nehmen. Man dreht zusätzlich Nahaufnahmen, spricht Texte ein, macht Schnittbilder oder zeigt noch ein Rüebli-Feld, wenn es um Karotten geht.
Viele Köche träumen davon, Fernsehkoch zu werden, doch wenn sie es dann sind, merken sie, dass es wenig mit ihrem eigentlichen Beruf zu tun hat. Im Fernsehen geht es nicht nur ums Kochen – man muss auch ein guter Schauspieler, Entertainer und Moderator sein. Man muss interaktiv agieren, auf sein Gegenüber eingehen und – noch herausfordernder – manchmal alleine kochen und gleichzeitig das Publikum unterhalten.
Was war das spannendste oder lustigste Erlebnis in einer TV-Show?
Das ist schwer zu beantworten, denn ich mache seit ich 23 bin Fernsehen – das sind fast 19 Jahre Fernsehkarriere. Es gibt unzählige Highlights, und jeder einzelne TV-Job hat etwas in mir hinterlassen.
Aber wenn ich das intensivste Erlebnis nennen müsste, dann wäre es definitiv Kitchen Impossible. Diese Show ist eine absolute Herausforderung, weil sie über mehrere Tage geht, mit Reisetagen, und die Kamera einfach immer dabei ist – selbst auf dem WC gibt es keine Privatsphäre. Du kannst dem Ganzen nicht entkommen, du musst es einfach durchziehen. Die emotionale und physische Belastung ist enorm, besonders weil die besten Interviewfragen genau dann kommen, wenn du kurz davor bist zu weinen.
Aber genau das macht das Fernsehen auch spannend: Jeder Dreh hat seine eigenen Highlights. Es gibt diese Momente, in denen du jemanden überraschst – zum Beispiel, wenn jemand, der eigentlich keinen Fisch mag, am Ende doch sagt: Oh, das ist aber fein! Dann weiss ich: Ich hab’s geschafft!
Gleichzeitig gibt es natürlich auch Situationen, in denen etwas nicht perfekt ist – wenn du ein Gericht fünf mal abschmeckst und am Ende trotzdem denkst: Man hätte noch ein bisschen mehr machen können. Aber das gehört einfach dazu.
Du übernimmst nun das Magazin «Kochen» – was hat dich dazu bewogen, diesen Schritt zu gehen?
Eigentlich hat mich eine einfache Anfrage zu diesem Schritt bewogen – ich habe nicht selbst an die Tür geklopft und gefragt: „Hoi zusammen, darf ich das Heft übernehmen?“
Mitte Dezember bekam ich einen Anruf mit der Frage, ob ich interessiert wäre. Und mein erster Gedanke war: „Ja, ihr mir auch.“ Ich hasse es zu pitchen, und mein erster Satz am Telefon war: „Wenn ich gegen andere Köche antreten muss, dann gebt es doch einfach gleich jemand anderem.“ Entweder will man mich – oder eben nicht.
Doch dann sagten sie: „Nein, du pitchst nicht. Du bist unsere erste Wahl.“ Und das hat mich total überrascht. Normalerweise bin ich immer in so einer Dreier-Konstellation, in der es heisst: „Vielleicht du, vielleicht einer der anderen.“ Aber hier war es eine klare Entscheidung für mich – das war schon ein riesiges Kompliment.
Dann trafen wir uns, um über das Magazin zu sprechen. Es sollte ein frischer, moderner Relaunch werden, und ich dachte mir: „Ihr habt einfach keinen Bock, dass euch jemand reinquatscht, oder?“ Ich bin es gewohnt, dass mir Leute in meinen Job reinreden – das passiert im Fernsehen ständig.
Der Verleger Fabio Schoch sprach mich direkt an und meinte, wir könnten das Magazin jünger und frischer gestalten. Ich finde es extrem mutig, heutzutage noch in Print zu investieren. Aber weil er so daran glaubt, gibt mir das wiederum Hoffnung, Kraft und Mut.
Bei unserem Gespräch habe ich ganz offen gesagt: „Ich bin Legastheniker.“ Ich hatte die Möglichkeit, eine eigene Redaktion aufzubauen, mit eigenem Layouter und Grafiker – aber das wollte ich nicht. Ich wollte das Team nicht von Grund auf neu aufstellen, sondern mit den bestehenden Leuten arbeiten. Und ich habe von Anfang an klargemacht: „Wenn ihr mit mir arbeiten wollt, dann nach meinen Regeln. Entweder ja – oder nein.“
Ich weiss, was ich kann: 10 Ausgaben im Jahr, 35 bis 40 Rezepte – das ist kein Problem. Geschmack liegt mir, Rezeptentwicklung auch. Reisebeiträge? Klar. Aber Gross- und Kleinschreibung, Rechtschreibung, Satzbau? Nein, das ist nicht meine Stärke. Und auch Layout und Grafik, obwohl ich viel davon verstehe, wird nie meine Leidenschaft sein.
Und dann sagten sie einfach: „Deal.“
Ich war baff. Wer nimmt eine Chefredakteurin, die Legasthenikerin ist? Das ist doch irre! Aber gleichzeitig war es das grösste Kompliment überhaupt. Sie sagten: „Der Food-Content ist das Herzstück dieses Magazins. Rechtschreibung können viele – aber deine Kreativität und dein Gespür für Rezepte sind einzigartig.“
Somit haben wir ein kreatives, freischaffendes Team zusammengestellt: einen Layouter, einen Grafiker und jemanden, der meine Texte korrigiert. Jeder bringt seine eigene Stärke mit, und genau deshalb funktioniert es so gut. Der Grafiker hat Ideen, bei denen ich denke: „Wow, auf das wäre ich nie gekommen!“ Und wenn er dann sagt: „Kannst du das Rezept noch ein bisschen anpassen, damit es ins Layout passt?“ Dann sage ich: „Klar, damit du deine Bühne rocken kannst, liefere ich, was du brauchst.“
Unsere erste Ausgabe erscheint am 6. Mai. Und natürlich steckt darin extrem viel Herzblut. Ich sage frech: „Die erste Ausgabe soll die beste werden.“ Aber seien wir ehrlich – es ist eine Lernkurve, wir alle müssen uns erst einspielen. Doch genau das macht es spannend.
Ich bin gespannt auf das Feedback, natürlich auch ein bisschen nervös. Mit fast 40 Rezepten pro Ausgabe gibt es eine grosse Angriffsfläche – irgendjemand wird immer etwas auszusetzen haben. Aber das gehört dazu.
Was macht für dich ein gutes kulinarisches Konzept bei einem Event aus?
Ein gutes kulinarisches Konzept hängt immer davon ab, was man den Gästen erzählen will.
Worum geht es bei dem Event? Was ist die Geschichte dahinter? Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn das Konzept nicht stimmig ist – zum Beispiel ein Austern-Apéro Riche mitten im Wald mit Gummistiefeln. Das ist ein Stilbruch, der das ganze Erlebnis unstimmig macht.
Für mich muss ein Event eine durchgehende Erzählung haben, fast wie ein Märchen mit Anfang und Ende. Beides muss gleich stark sein, denn das Ende ist das, was die Gäste mit nach Hause nehmen.
Ein gelungenes Konzept entsteht aus einer Idee: Vielleicht ist es ein berühmter Koch, vielleicht ein bestimmtes Produkt, ein Kunde, ein Geburtstag oder ein Firmenanlass. Daran muss man sich orientieren und das Event drumherum aufbauen.
Das Schlimmste? Ein grossartiges Event mit schlechtem Essen und billigen Getränken. Aber genauso enttäuschend ist es, wenn das Essen fantastisch ist, die Drinks luxuriös – aber der Rahmen langweilig. Dann bleibt nur: „Ja, wenigstens haben wir gut gegessen und getrunken.“ Und das reicht eben nicht für ein wirklich rundes Erlebnis.
Gibt es ein Catering- oder Event-Erlebnis, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Meine Sicht auf ein Event ist wahrscheinlich eine ganz andere als die der Gäste.
Tatsächlich sind oft die Events, die ich als die schlimmsten empfunden habe, für die Gäste die besten gewesen. Je chaotischer mein Aufgabenfeld, je höher die Fehlerquote, der Druck und die Anspannung – desto intensiver bin ich am Gast dran.
Und meistens gilt: Je gestresster und genervter ich bin, desto besser wird am Ende das Ergebnis.
Gibt es ein Gericht, das du mit besonderen Erinnerungen verbindest?
Es ist kein Gericht von mir – es sind die Knödel meiner Mutter.
Meine Mutter ist Deutsche, zwar direkt von der Grenze, aber es gibt einfach Gerichte, die sich nach Heimat anfühlen. Ihre Knödel gehören definitiv dazu. Ich kann nicht einmal beurteilen, ob sie gut oder schlecht sind – sie sind einfach genau so, wie sie sein müssen, weil sie eine Geschichte erzählen.
Was können wir in Zukunft noch von dir erwarten?
Ich liebe es, Pläne für die Zukunft zu schmieden – auch wenn ich plötzlich 42 bin und es kaum gemerkt habe!
Was man von mir erwarten kann? Dass ich niemals stillstehe. Ich will bunt, lebendig und laut bleiben – denn genau das hält meine Kreativität am Leben.
Mit dem Magazin bedeutet das natürlich: 400 Rezepte pro Jahr! Das ist eine ordentliche Hausnummer. Dazu kommen viele grosse, spannende Events. Und ich bin auch dabei, wieder mehr eigene TV-Formate zu planen – auch wenn das aktuell nicht ganz einfach ist. Aber wie man so schön sagt: Wünsche und Realität sind nicht immer dasselbe, aber es ist definitiv anstrebenswert.
Und eines ist sicher: Solange meine Haare orange sind, stehe ich am Herd. Sollte sich das eines Tages ändern, dann weiss man – es ist Zeit für etwas Neues.
Auflockerungs-Fragen (Blitz-Fragen):
Du hast mal gesagt, dass Köche das Essen selber an den Tisch bringen sollten, warum?
Wenn Köche das Essen selbst an den Tisch bringen, können sie die Emotionen und die Geschichte hinter der Zubereitung direkt an den Gast weitergeben.
Ein Service-Mitarbeiter kann noch so gut geschult sein – wenn er das Gericht nicht selbst gekocht hat, wird er nie die gleiche Verbindung dazu haben wie der Koch. Diese persönliche Note macht für mich den Unterschied.
Gleichzeitig gilt aber auch: Ein Koch kann einen Wein nie so gut präsentieren wie der Service. Jeder hat seine Stärke – und genau das macht das perfekte Zusammenspiel in der Gastronomie aus.
Nüsslisalat führt zu Schoggi-Mousse und das führt zu einer weiteren Schoggi-Mousse. Von wem stammt dieses Zitat?
Das Zitat stammt von Meta-Hiltebrand während ihrer Schnupperlehre – und das ist mittlerweile schon eine ganze Weile her!
Ich war 14 Jahre alt, als ich in meiner Schnupperlehre mit dem Nüsslisalat-Waschen angefangen habe. Der Erfolg dabei führte dazu, dass ich Schoggi-Mousse machen durfte. Und als das gut gelang, sagte mein Chef mir: „Jetzt machen wir noch eine! Aber dieses Mal ohne Ei“
Ich war komplett perplex. Ich wusste gar nicht, dass es mehrere Zubereitungsmöglichkeiten gibt, um eine Schoggi-Mousse zu machen. Das war für mich ein Aha-Moment – ich realisierte, dass es unzählige Wege gibt, ein Gericht zuzubereiten. Mein kulinarischer Horizont hat sich in diesem Moment enorm erweitert.
Jetzt wo das Restaurant Heldenplatz in Hamburg geschlossen hat, was ist dein Lieblingsrestaurant?
Schwierige Frage – aber gut recherchiert!
Ich werde das Heldenplatz in Hamburg mein Leben lang vermissen. Es war mein Restaurant dort – nicht nur wegen des Essens, sondern auch wegen der ganzen Philosophie und Atmosphäre.
Mittlerweile bin ich gar nicht mehr so oft in Hamburg und habe kein aktuelles Lieblingsrestaurant. Ich esse gerne bei meinen engsten Freunden, die alle fantastische Lokale haben. Aber einen Ort, an dem ich mich wirklich wie zu Hause fühle, gibt es nicht mehr.
Und das liegt vor allem daran, dass das Heldenplatz für mich einzigartig war. Ich habe dort nie auf die Speisekarte geschaut – meine Visitenkarte war das Menü Surprise. Ich bin einfach hingegangen, habe gesagt, dass ich fünf Gänge essen möchte, und sie haben mir etwas kreiert.
Beim ersten Besuch habe ich mir noch die Weinkarte angesehen – und dann gesagt, dass ich nur einen Champagner will. Der Kellner meinte: „Ja, die Karte haben wir für die Leute, die gerne lesen.“ Das fand ich grossartig. Ich wollte nicht lesen, ich wollte einfach essen.
Und genau das hat das Heldenplatz ausgemacht: Sie haben mich als Gast erlebt, nicht als Besteller. Es war wie bei mir im Restaurant – wenn du der Küche freie Hand lässt, bekommst du bessere Portionen, mehr fürs gleiche Geld und eine Gastgeberkultur, die sich komplett um dich dreht.
Das war pure Gastronomie – und genau deshalb fehlt es mir so sehr.
Was ist der absurdeste Küchenunfall, der dir je passiert ist?
Diese Frage bekomme ich immer wieder – aber ehrlich gesagt hatte ich nie den grossen Küchenunfall.
Es gibt allerdings eine Situation, die mir im Nachhinein ziemlich dumm vorkommt. Als ich meine erste Küchenchefstelle hatte, ist mir mal ein Küchentuch in Brand geraten. Wir tragen ja immer Tücher an der Hüfte, um heisse Sachen aus dem Backofen anfassen zu können – und an diesem Tag hat meines Feuer gefangen.
Zuerst hat die ganze Küche gelacht – eine völlig typische Reaktion. Bis alle realisiert haben, dass es ernst wurde. Und dann kam die brillante Idee eines Kollegen: Er wollte mir helfen und hat mir einen Topf mit kochend heissem Pastawasser über die Hüfte gekippt.
Ja, das Feuer war gelöscht. Aber ich hatte plötzlich ein ganz anderes Problem. Der Schaden durch das heisse Wasser war um einiges schlimmer, als wenn man das Tuch einfach runtergerissen oder die Flammen erstickt hätte.
Ich würde es trotzdem nicht als klassischen Unfall bezeichnen – für mich ist ein Unfall eher, wenn etwas umfällt oder jemand auf den Boden knallt. Das hier war einfach eine Kombination aus Hektik, Gasherd, offener Flamme – und einer extrem schlechten Reaktion.
Welches Küchengerät würdest du mit auf eine einsame Insel nehmen?
Ein Messer. Es gibt dort sicherlich keinen Strom.
Wenn du ein Gewürz wärst, welches wärst du und warum?
Es wäre definitiv nicht nur ein einziges Gewürz – eines allein würde nicht ausreichen, um mich zu beschreiben.
Ich würde Seven Spice wählen. Das gibt es zwar schon, aber nicht mit meinen Zutaten! Ich glaube, meine Persönlichkeit ist wie eine Mischung aus verschiedenen Aromen. Ein einzelnes Gewürz wäre einfach zu wenig für mich.
Scharf oder süss?
Definitiv süss! Und das, obwohl ich Desserts eigentlich nicht besonders mag. Aber scharf mag ich noch viel weniger – da ist die Wahl schnell getroffen.
Mit Musik kochen oder absolute Stille in der Küche?
Ganz klar Musik! Beim Kochen am liebsten elektronische Musik – das hält die Energie hoch. Aber beim Essen? Da gehört für mich Jazz und Blues dazu. Das wollte ich unbedingt klarstellen!
Haben deine Katzen schon mal etwas angestellt, das du heimlich beeindruckend fandest?
Meine Katzen beeindrucken mich jeden Tag – einfach, weil sie so süss sind. Sie haben dieses Talent, dass man sie einfach anfassen will. Das ist wirklich bewundernswert.
Aber ich kann dir sagen: Meine Katzen sind totale Kulturbanausen! Sie kommen alle aus dem Tierheim, und das Frustrierendste daran ist, dass ich so gerne für sie kochen würde – aber sie finden mein Essen einfach nur eklig. Stattdessen bevorzugen sie Industriefutter mit Glutamat.
Glaubst du, dass Katzen ihre Menschen trainieren – und wenn ja, womit haben deine Katzen dich schon erfolgreich manipuliert?
Oh, absolut – Katzen manipulieren ihre Menschen rund um die Uhr!
Die grösste Manipulation meiner Katzen? Ganz klar: Immer wenn ich lange nicht zu Hause war, haben sie mir irgendwo ins Haus gemacht.
So nach dem Motto: „Hoi Mami, warst du mal wieder weg? Hier ist meine Meinung dazu.“ Ein ziemlich provokanter, aber sehr effektiver Weg, um sicherzustellen, dass ich sie nicht zu lange alleine lasse!
Vielen Dank Meta für das interessante Gespräch und die spannenden Insights!
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