-naut
Fabian Kuhn & Luigi Cassaro sind die Gründer von -naut.
Mit -naut verbinden sie Technik und Kreativität, um interaktive Erlebnisse zu schaffen, die die Grenzen zwischen digitaler und physischer Welt auflösen. Von Multi-Touch-Installationen über Lichtsteuerungen bis hin zu interaktiven Exponaten – ihr Ziel ist es, Technologie nicht als Selbstzweck zu nutzen, sondern Menschen intuitiv in digitale Erlebnisse einzubinden.
Im Interview sprechen Fabian und Luigi über ihren Werdegang, die Bedeutung von Interaktionsdesign und wie sie mit ihrem Bridge-System modulare und nachhaltige Lösungen für die Live-Kommunikationsbranche entwickeln. Ein spannender Einblick in die Arbeit zweier kreativer Technologen, die Design und Technologie nahtlos miteinander verbinden.
Luigi & Fabian, was ist -naut, was macht ihr?
Fabian:
Ich erzähle zuerst mal, wer «-naut» ist und was «-naut» macht. Wir machen interaktive Installationen im räumlichen Kontext. Somit kann es von Multi-Touch-Tischen über Lichtsteuerungen über interaktive Objekte alles sein. Wir versuchen, die reale und die digitale Welt miteinander zu verbinden und die Vorteile der beiden Welten zu nutzen. Wir sind nicht nur am Bildschirm tätig, sondern es hat auch noch eine physikalische Komponente. Entweder anhand von Materialien und Gegenständen, die man benutzt, oder als Person, die getrackt wird und somit etwas auslösen kann.
Luigi:
Wir haben beide Interaktionsdesign studiert – ein Fachgebiet, das sich darauf konzentriert, Menschen und ihre Intuition zu verstehen. Es geht darum, Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine so zu gestalten, dass sie intuitiv nutzbar sind. Die Art und Weise, wie ein Produkt zur Interaktion einlädt, ist für uns zentral. Dieses Wissen vermitteln wir seit sieben Jahren als Dozenten für angehende Interaction Designer an der SfGBB in Bern und bald auch an der ZhdK.
In der Live-Kommunikationsbranche kennt man uns vor allem für die technische Umsetzung interaktiver Installationen. Doch wir sind beides: Konzepter und Techniker.
Interaktive Exponate sind oft komplexer, als sie auf den ersten Blick erscheinen. Damit sie reibungslos funktionieren und verstanden werden, braucht es eine enge Verzahnung von Konzept und Technik – und vor allem frühe Iterationen. Wir testen und optimieren Ideen von Anfang an, um sicherzustellen, dass nicht nur die Technologie funktioniert, sondern auch die Interaktion beim Publikum wirklich aufgeht.
Unser Vorteil liegt darin, dass wir technische Möglichkeiten nicht als Einschränkung, sondern als Bausteine für kreative und effiziente Lösungen sehen. Diese Kombination macht uns einzigartig. Deshalb gibt es kaum eine Agentur oder einen Kunden, der nicht ein zweites Mal oder sogar langfristig mit uns zusammenarbeitet.
Luigi & Fabian, wer seid ihr?
Fabian:
Ich bin Fabian Kuhn und habe mein ganzes Leben zwischen zwei Welten verbracht: Technik und Gestaltung. Schon als Kind war ich der Zeichner in unserem Dorf, bekannt für meine Kreativität. Gleichzeitig faszinierte mich alles, was mit Technik zu tun hatte. Doch immer hatte ich das Gefühl, mich für eine dieser beiden Welten entscheiden zu müssen – eine Entscheidung, die mir unglaublich schwerfiel.
Der Wendepunkt kam durch einen Zufall: Bei einer Infoveranstaltung bin ich in den falschen Raum gegangen und stand plötzlich vor einem Touch-Tisch, den Studierende selbst gebaut hatten – zu einer Zeit, als Touch-Technologie noch in den Kinderschuhen steckte. Dieses Erlebnis hat mich so sehr beeindruckt, dass ich mich aus dem Bauch heraus entschloss, Interaction Design zu studieren.
Der Anfang war alles andere als leicht, denn im Gegensatz zu den anderen Studenten konnte ich kein bisschen programmieren. Ich verstand kaum etwas in den Vorlesungen. Doch ich wollte nicht aufgeben. Ich suchte mir Unterstützung, lernte im Eigenstudium mit einem Kollegen und tauchte immer tiefer in die Materie ein. Mit der Zeit entwickelte ich mich zu einem echten Entwickler und landete schliesslich im Entwicklungsteam bei Habegger, das komplexe Projekte umsetzen durfte – oft Dinge, die es so noch nicht gab.
Rückblickend erkenne ich, dass meine Leidenschaft für Technik und Gestaltung schon früh begann. In meinen alten Schulbüchern finden sich viele Zeichnungen von Comic-Figuren, die in technischen Maschinen sitzen. Und als ich meinen ersten Computer, einen alten Atari, bekam, fing ich an, die Welt der Programmierung zu entdecken – zunächst durch einfache «Wenn-dann»-Mechanismen in Spielen.
Heute weiss ich: Die vermeintlich falsche Tür, durch die ich damals bei der Infoveranstaltung ging, war in Wahrheit die richtige. Sie hat mir die Möglichkeit gegeben, meine beiden Leidenschaften zu vereinen und meinen eigenen Weg zu finden – zwischen Technik und Gestaltung.
Luigi:
Ich bin Luigi Cassaro und mein Interesse für Technik begann schon früh – vermutlich mit Lego. Allerdings haben mich nie die Anleitungen oder die Verpackung interessiert, sondern immer nur, was ich damit bewegen konnte. Ich wollte Dinge erschaffen, die sich bewegen, und habe dafür alles genutzt, was ich finden konnte. Ein gutes Beispiel ist der Walkman meiner Schwester: Ich habe ihn auseinandergenommen, den Motor und die Knöpfe umfunktioniert und damit ein Auto gebaut, welches vor und zurück fahren konnte. So habe ich schon als Kind mit technischen Lösungen experimentiert – sei es mit Motoren, Wasser oder Elektronik.
Mein Vater brachte irgendwann einen teuren PC nach Hause. Ich war fasziniert, wollte verstehen, wie er funktioniert, und habe ihn auseinandergebaut. Schon mit zwölf begann ich, PCs für andere massgeschneidert zusammenzustellen – und damit sogar ein bisschen Geld zu verdienen.
In der Schule war ich durchschnittlich, besonders Mathe war nicht meine Stärke. Trotzdem wollte ich eine Informatiklehre machen, was damals wegen der hohen Anforderungen schwierig war. Glücklicherweise hatte ich in einem Vorstellungsgespräch die Gelegenheit, mit dem Lehrmeister direkt über technische Details wie USB-Geschwindigkeiten zu sprechen – das hat ihn beeindruckt, und so bekam ich die Lehrstelle.
Mein erstes Lehrjahr war ein Basislehrjahr, das nicht direkt im Betrieb stattfand, sondern in einer Schule, zusammen mit anderen Lernenden aus technischen Berufen. Die Aufgaben dort waren für mich oft zu einfach, und ich hatte viel Zeit, um Neues auszuprobieren. So entdeckte ich Macromedia Flash. Flash war damals revolutionär, weil es Programmierung und Design verband. Damit konnte man interaktive, animierte Webseiten und Spiele gestalten – und genau das hat mich begeistert.
Seitdem habe ich mich immer zwischen Technik und Design bewegt. Nach meiner Informatik Lehre begann ich, mich intensiver mit Design zu beschäftigen, dann wieder mit Technik, dann erneut mit Gestaltung. Dieser Wechsel zwischen den Welten hat mich geprägt – und macht bis heute aus, was ich tue. Was mit dem Walkman meiner Schwester begann, ist heute mein Beruf: Technik und Kreativität auf immer neue Weise zu verbinden.
Dann gab es den Moment, als ihr euch bei Habegger getroffen habt. Wie kam es dazu?
Fabian:
Lui war schon ein Jahr länger bei Habegger, und wir kannten uns aus dem Studium an der Zürcher Hochschule der Künste vom Vorbeilaufen. Lui war ein Jahrgang über mir, aber durch den Studiengang Interaction Design hatten wir immer wieder miteinander zu tun.
Das Studium war ja noch relativ neu und spannend, weil es die Brücke zwischen Technik und Kreativität geschlagen hat. Die Mischung war besonders, und wir haben beide viel daraus mitgenommen. Ich bin nach meinem Abschluss direkt bei Habegger gelandet und habe dort in der neuen Abteilung für interaktive Installationen gearbeitet.
Interaction Design an der Zürcher Hochschule der Künste war damals ein Experiment. Der Gründer des Studiengangs hat versucht, technische Innovationen wie Game Design mit kreativem Design zu kombinieren. Wir waren eine kleine, aber engagierte Gruppe von Studierenden, die sich gegenseitig inspiriert hat.
Was hat euch konkret zur Firma Habegger geführt?
Luigi:
Habegger hat damals Leute gesucht, die interaktive und digitale Projekte umsetzen konnten. Markus Abt, der Leiter dieser neuen Abteilung, war der Kopf hinter dieser Entwicklung. Er hatte die Vision, dass Habegger nicht nur klassische Medien und Events abdeckt, sondern auch interaktive Installationen und digitale Erlebnisse schafft.
Markus hat viel bewegt. Er war derjenige, der uns als junge Talente gesehen hat und uns die Möglichkeit gab, an Projekten zu arbeiten, die weit über das hinausgingen, was man sich damals vorstellen konnte.
Welche Projekte haben euch bei Habegger besonders geprägt?
Fabian:
Bei Habegger haben wir die Angst vor grosser Technik verloren. Eines der beeindruckendsten Projekte war für «Art on Ice» im Hallenstadion. Wir hatten die Idee, die Bewegungen der Eiskunstläufer live zu tracken und ihre Spuren in Echtzeit auf das Eis zu projizieren. Das war technisch extrem anspruchsvoll, weil alles präzise funktionieren musste – und dies vor den Augen von 20.000 Zuschauern.
Luigi:
Ein anderes Projekt, das mir in Erinnerung geblieben ist, war in Sevilla. Wir haben dort für ein Museum eine Installation mit 16.000 Lichtern entwickelt. Die Lichter waren so programmiert, dass sie auf Bewegungen und Animationen reagierten. Man konnte durch das Licht «laufen», und es war wie ein Meer aus Farben und Formen. Es war sehr beeindruckend, was technisch möglich war, und auch die Ästhetik war wirklich einzigartig. Obwohl ich noch nicht lange bei der Habegger war, wurde ich alleine nach Sevilla geschickt um alles umzusetzen.
In der Via Monte Napoleone in Mailand arbeiteten wir an einem Projekt für eine Luxusmarke, bei dem ursprünglich ein sechs Meter hoher Kronleuchter geplant war. Doch aus technischer Sicht war die Umsetzung nicht machbar.
Für mich war das eine Gelegenheit: In meiner Freizeit machte ich mich selbst an die Gestaltung des Kronleuchters. Bei Habegger wusste niemand, dass ich mit 3D-Programmen arbeiten kann – bis ich meinen Entwurf präsentierte. Ich designte den Kronleuchter aus Glasplatten, die durch punktuelle Beleuchtung ein faszinierendes Lichtspiel erzeugten. Da s Ergebnis überzeugte alle, und mein Entwurf wurde tatsächlich umgesetzt.
Wie seid ihr von Habegger zu eurer eigenen Firma gekommen?
Fabian:
Nach meiner Zeit bei Habegger wollte ich erstmal eine Pause machen und reisen. Aber dann kamen immer wieder Anfragen von ehemaligen Kollegen und Kunden, ob ich bei Projekten mitarbeiten könnte. So bin ich langsam in die Selbstständigkeit gerutscht und habe gemerkt, wie viel Spass mir die Arbeit auf diese Weise macht.
Luigi:
Ich war währenddessen bei einer Firma namens Melt (früher SchmauderRohr) tätig, und Fabian wurde mein Mitbewohner. Nach vier Jahren Umsetzung wollte ich bei Melt auf die Seite der Gestaltung wechseln. Die fünf Jahre als Gestalter waren für mich wichtig, um die Branche auch von der Seite der Agentur zu verstehen.
Fabian und ich haben immer wieder überlegt, wie es wäre, unsere eigene Firma zu gründen. Wir haben beide die Erfahrung gemacht, dass Technik und Kreativität oft getrennt behandelt werden – dabei funktioniert es viel besser, wenn man beides von Anfang an zusammen denkt.
Wann habt ihr eure Firma gegründet?
Fabian:
2018 war es soweit. Wir wollten eine Firma gründen, die genau das macht, was wir bei Habegger gelernt hatten: Technik und Kreativität zu verbinden, um einzigartige Projekte zu realisieren.
Unser erstes grosses Projekt war ein interaktives Besucherzentrum. Es war der perfekte Start, weil wir dabei zeigen konnten, was uns wichtig ist: Emotionen durch Technik und Design zu erzeugen und den Menschen ein Erlebnis zu bieten, das sie so schnell nicht vergessen.
Für mich war eines der Highlights ein interaktiver Tisch für das Besucherzentrum. Anstatt einfach einen normalen Touchscreen zu nehmen, haben wir einen Tisch aus Stahl und Holz gebaut – Materialien, die aus alten Apfelsaft Fässern stammen. Es war eine Verbindung von Technik und Tradition, die die Besucher wirklich berührt hat.
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Was ist das Besondere an eurer Arbeit heute?
Fabian:
Wir denken von Anfang an ganzheitlich. Das heisst, wir überlegen uns schon in der Konzeptionsphase, was technisch möglich ist und wie wir kreative Ideen optimal umsetzen können. Es geht uns darum, Technik und Kreativität nicht nur zu kombinieren, sondern wirklich zu verschmelzen. So entstehen Projekte, die nicht nur funktionieren, sondern auch begeistern. Das ist unser Anspruch und unsere Leidenschaft.
Was hat sich in der Technik und den Anforderungen der Kunden in den letzten Jahren verändert?
Fabian:
Es gibt immer wieder Trends in der Technik. Früher waren Touchscreens der Hype, später kamen Tablets und iPads – plötzlich wollte jedes Museum oder Unternehmen iPads integrieren, ohne gross zu überlegen, ob es wirklich das richtige Medium ist. Ein ähnlicher Trend war Virtual Reality. Viele Museen wollen VR-Brillen einsetzen, obwohl es in einer Gruppensituation oft nicht sinnvoll ist. Es gibt dabei oft diese «Fear of Missing Out» – die Angst, nicht modern genug zu sein, wenn man nicht mitmacht. Unsere Aufgabe ist es, einen Schritt zurückzugehen und zu überlegen, ob ein Trend wirklich zu einem Projekt passt.
Luigi:
Genau. Das bedeutet auch, Kunden zu helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Ein Beispiel ist das Smartphone in Ausstellungen: Zuerst haben wir uns dagegen gewehrt, weil wir dachten, eine Ausstellung sollte nicht nur auf das Handy fokussiert sein. Doch dann haben wir Lösungen entwickelt, bei denen das Handy als Fernbedienung für interaktive Exponate dient. Das Handy wird so zum integralen Bestandteil der Ausstellung, ohne dass der Fokus verloren geht.
Was ist aktuell der grösste Trend in eurem Arbeitsbereich?
Fabian:
KI ist ein grosses Thema. Viele Kunden kommen mit der Anfrage, etwas mit KI zu machen, auch wenn nicht immer klar ist, ob das sinnvoll ist. Wir nutzen KI vor allem als Tool, etwa bei der Programmierung von Sensoren oder für kreative Anwendungen wie die Generierung von Bildern. Aber KI kann nicht alles ersetzen – vor allem nicht das Verständnis für den Raum und das Erlebnis vor Ort. KI hilft bei gewissen Umsetzungen, aber unsere Arbeit ist davon nicht gefährdet.
Ein spannendes Projekt war ein «Lachbot», den wir entwickelt haben, welcher auch auf Pro7 gezeigt wurde. Er wurde in Büros eingesetzt, um zu messen, wie oft die Mitarbeitenden lachen. Das Ziel war, auf die Bedeutung von Humor für die psychische Gesundheit aufmerksam zu machen. Dabei ging es nicht nur um Technik, sondern auch um die emotionale Botschaft dahinter.
«Wir sind Vermittler zwischen Technik und Design.»
Was unterscheidet euch von klassischen Technik- oder Design-Firmen?
Fabian:
Wir sind Vermittler zwischen Technik und Design. Unsere Stärke liegt darin, Schnittstellen zu erkennen und kreative Lösungen zu entwickeln. Das spiegelt sich auch in unserem Namen «-naut» wider. Der Bindestrich steht für die Verbindung von zwei Welten. Sprechen wir von einem Astronauten, der neue Welten erforscht. Astro heisst Sterne und naut ist im Prinzip eine Person, die sich auf eine Forschungsreise begibt, quasi ein Entdecker der sich mit dem was ihm bevorsteht befasst.
Luigi:
Der Bindestrich steht für die Verbindung von zwei Welten. Sprechen wir von einem Astronauten, der neue Welten erforscht. Astro heisst Sterne und naut ist im Prinzip eine Person, die sich auf eine Forschungsreise begibt, quasi ein Entdecker der sich mit dem was ihm bevorsteht befasst.
Fabian:
Wir sehen uns als Lego Spieler, die aus Modulen etwas Neues schaffen. Das spiegelt sich auch in unseren Projekten wider: Wir verbinden Technik, Design und Interaktion so, dass daraus etwas entsteht, das Menschen begeistert.
«Unsere Mission ist es, Erlebnisse zu schaffen, die die Grenze zwischen Technik und Gestaltung überwinden.»
Wie würdet ihr eure Mission zusammenfassen?
Fabian:
Unsere Mission ist es, Erlebnisse zu schaffen, die die Grenze zwischen Technik und Gestaltung überwinden. Es geht uns darum, nicht nur funktionale Lösungen zu liefern, sondern emotionale Verbindungen zu schaffen.
Luigi:
Der Mensch steht immer im Mittelpunkt. Ob in einer Ausstellung, bei einem Event oder in einem interaktiven Exponat – der Fokus liegt auf den Besuchern und ihrer Erfahrung. Unser Ziel ist es, sie in ihrer Freizeit zu begeistern, Freude zu wecken und – noch besser – den Funken überspringen zu lassen. Denn nur wenn sie wirklich in das Thema eintauchen, das wir vermitteln, entsteht eine nachhaltige Verbindung. Das ist unser Antrieb. Unsere Leidenschaft.
Nach fünf Jahren habt ihr euch zusammengesetzt und Bilanz gezogen. Was habt ihr dabei festgestellt?
Luigi:
Wir haben uns überlegt, wie wir unsere Arbeit verbessern oder anders gestalten könnten. Dabei ist uns aufgefallen, dass viele unserer Projekte unglaublich spannend, aber oft nur einmalig sind. Wenn ich auf LinkedIn schaue, sehe ich häufig Start-ups oder Firmen, die aus solchen einmaligen Projekten entstanden sind. Diese haben dann ein Produkt oder eine Lösung auf den Markt gebracht, die sie weiterverwerten. Das hat uns nachdenklich gemacht. Wir wollen aber keine klassischen Start-ups gründen, die beispielsweise auf einen Multitouch-Tisch spezialisiert sind. Stattdessen möchten wir weiterhin mit Agenturen und Unternehmen zusammenarbeiten, um nachhaltige und mehrfach nutzbare Lösungen zu entwickeln. Unsere Stärke liegt darin, Projekte so modular und flexibel zu gestalten, dass sie wiederverwendet werden können. Die Idee dahinter ist, dass niemand merkt, dass ein Element schon einmal verwendet wurde – es bleibt innovativ und spannend. Aus dieser Überlegung heraus ist unser Bridge-System entstanden. Dieses System erlaubt es, Spiele, Fotostationen oder andere interaktive Installationen so zu gestalten, dass sie miteinander verbunden und bei Bedarf angepasst werden können.
Was ist das Besondere an eurem Bridge-System?
Fabian:
Die rundum Begleitung der Besucher steht auch bei der Wiederverendung im Mittelpunkt. Heut zu Tage beginnt eine User Journey vor dem Besuch mit der Vorbereitung und Generierung von Vorfreude und endet mit dem Teilen von Inhalten nach dem Besuch. Damit werden alle mögliche Kanälen bespielt um die nächsten Gäste anzuwerben. Dies zirkulare Marketing Prinzip funktioniert z.B. besonders gut im WOW Museum. Da werden mit dem Bridge System alle zehn Monate eine Million Fotos gemacht. Das Marketing Team kann diese Inhalte teils auch verwenden um das Museum zu bewerben. Es ist seit vier Jahren ausgebucht, in München haben wir ein zweites gebaut und weitere sind in Planung. Um dies alles zu verknüpfen haben wir eine offene API rundum Journey, User (Besucher) und Aktiväten entwickelt. Diese unterstützt dabei nicht nur die Aktivitäten wie Schnitzeljagden oder Fotostationen, sondern erlaubt es auch, Inhalte von Drittanbietern wie Ticketino einzubinden. So entsteht ein offenes, flexibles System, das für alle nutzbar ist.
Luigi:
In brdge vereinen wir unsere Expertise in zwei erläuterten Bereichen:
Der ganzheitlichen, zirkulären Begleitung von Besuchern und die Optimierung von Budgets durch Wiederverwendung – aber ebenso wie in der Optimierung der Zusammenarbeit mit Agenturen.
Seit über zwölf Jahren arbeiten wir in unterschiedlichsten Agenturkonstellationen und haben dabei nahezu jede Rolle durchlaufen. Wir wissen genau, wann, wo und was in welcher Projektphase benötigt wird. Dieses Wissen lassen wir nun in massgeschneiderte Werkzeuge einfliessen, die speziell für die Zusammenarbeit mit Agenturen entwickelt wurden.
Unsere Tools verbessern sich stetig – nicht nur in der technischen Umsetzung, sondern auch in der Kommunikation zwischen uns, der Agentur und ihren Kunden. Wir setzen auf bewährte Plattformen wie Figma, Miro / FigJam und Notion, um den kreativen Prozess nahtlos und effizient zu gestalten. Unsere Gestaltungstemplates sowie umfangreiche Sammlungen von Bildern und Ideen unterstützen Agenturen dabei, Konzepte zu entwickeln, überzeugend zu präsentieren und später reibungslos umzusetzen.
Je nach Bedarf bieten wir zusätzlich spezialisierte Dienstleistungen aus unserem internationalen Freelancer-Pool an, die direkt in den Arbeitsprozess integriert werden – nahtlos und effizient mit den von uns bereitgestellten Tools.
Wie sieht die Zukunft eurer Arbeit aus?
Luigi:
Wir möchten weiterhin Agenturen unterstützen die Brücke zwischen Technik und Gestaltung schlagen. Dabei steht der Mensch immer im Mittelpunkt. Egal ob in einem Museum, bei einem Event oder in einer Installation – unser Ziel ist es, Erlebnisse zu schaffen, die nachhaltig beeindrucken und flexibel nutzbar sind.
Modularität bleibt dabei unser Schlüssel. Wir entwickeln Systeme, die nicht nur innovativ, sondern auch kosteneffizient und stabil sind. Dadurch können wir unseren Kunden helfen, ihre Ressourcen optimal zu nutzen und gleichzeitig ihre Zielgruppen mit beeindruckenden Erlebnissen zu begeistern.
Vielen Dank Luigi & Fabian für das interessante Gespräch und die spannenden Insights!
Shine with us!✨
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