Martin Weber
Wir haben Martin Weber ein paar Fragen zum Thema Eventmanagement gestellt.
Hallo Martin, wer bist du?
Ich heisse Martin Weber und bin ein stolzer Zürcher, bin in Zürich geboren und oft in dieser schönen Stadt unterwegs. Ich habe viele ausgedehnte Reisen ins Ausland unternommen, wobei ich viele Erfahrungen für mich und meinen Job gesammelt habe. Jedoch bin ich immer wieder gerne an meinen Heimatort zurückgekehrt. Seit bald 35 Jahren, davon 25 Jahre selbständig, bin ich im Event Business tätig, welches mich begeistert und fasziniert. Während meinen Reisen hatte ich oft Sehnsucht nach meinem Job, den ich mit grosser Leidenschaft betreibe. Es ist für mich faszinierend und sehr herausfordernd, in diesem Metier tätig zu sein. Ich betrachte es als meine berufliche Lebensaufgabe.
Wie würdest du deinen Job betiteln?
Für mich ist es ein gesamtheitliches Organisieren von Kundenbedürfnissen. Viele Kunden umschreiben ihre Wünsche und Bedürfnisse und wissen selber nicht zu 100%, welche Kernaussage sie mit einem Event vermitteln möchten. Meine Aufgabe sehe ich darin, die Botschaften herauszuspüren und diese so umzusetzen, dass die Gäste und auch alle Dienstleister und beteiligten Parteien genau verstehen, was der Erfolg und das nachhaltige Ziel des Events ist. Ich sehe mich daher ganz klar als Gesamtorganisator.
Was fasziniert dich an der Live-Kommunikation und dem Event Business?
Mich fasziniert die Branche insofern, dass man für den Kunden etwas massgeschneidertes erarbeiten kann und dazu eine geeignete Plattform kreiert, die auf seine Klientel und deren Bedürfnisse abgestimmt ist. Erfreulich ist dann, am Tag des Events zu sehen, wie alle Faktoren zusammenspielen und man dem Kunden genau diese Plattform und Szenerie bieten konnte, die er sich vorgestellt hat. Meine Aufgabe ist es, eine optimale Plattform zu kreieren. Wie dann die Stimmung und Dynamik in diesem Umfeld des Events abläuft, bestimmen die Gäste. Diese Faktoren kann ich als Eventmanager nicht beeinflussen.
Was macht dir am meisten Spass an deiner Arbeit?
Ich freue mich darüber, dass man mir die Verantwortung für ein Event und ein Budget anvertraut. Je nach Grösse des Events sind die Anforderungen, die von mir gefordert werden, enorm. Alle «Fäden» laufen bei mir zusammen. Ich habe in den letzten 35 Jahren eine grosse Vielfalt an Kunden bedient. Von Pharma-Betrieben über Sportwagenhersteller, Versicherungen und Industriebetriebe. Diese Branchenvielfalt ist für mich sehr interessant und bei der Konzeptentwicklung herausfordernd. Ich muss mich bei jedem Auftrag über das Unternehmen, die Branche und die Belegschaft genau informieren, um zu wissen, wo ich mich bewege. Die Kunden, welche ich in meinen 35 Jahren im Event Business betreuen durfte, könnten unterschiedlicher nicht sein. Mich fasziniert, dass man alle «Fäden» von allen am Event beteiligten in den Händen hat und die Motivation des Einzelnen forcieren kann, um das gemeinsame Ziel für den Kunden zu erreichen. Ich vergleiche das gerne mit einer Segelregatta. Man muss zusammenarbeiten und sein Fachwissen anwenden, damit man gemeinsam als erste im Ziel ankommt. Das Ziel gibt der Kunde vor. Ich muss das Boot mit den richtigen Dienstleistern und Parteien besetzen, auf Kurs halten und erfolgreich ins Ziel bringen.
«Alle einzelnen Fäden müssen sich verbinden, ohne, dass ein Knoten entsteht.»
Du arbeitest schon seit vielen Jahren mit Bright zusammen. Welches gemeinsame Projekt hat dich am meisten begeistert?
Es waren eigentlich alle Projekte, bei denen ich involviert war, spannende Herausforderungen. Explizit ein Projekt hervorzuheben, wäre ein Affront den anderen Projekten gegenüber. Ein sehr interessantes Projekt, welches wir umgesetzt haben, war das 125-Jahr-Jubiläum des TCS, das auf dem Gurten bei Bern gefeiert wurde. Ich habe die Betreiber vom Gurten als sehr kompetente Partner kennengelernt. Es sind sehr dienstleistende Personen im Betrieb, welche einem womöglich Hand bieten. Der Event fand während der Corona Zeit statt, was eine zusätzliche Herausforderung darstellte. Die Gäste der Events wurden auf zwei Tage verteilt. So konnten wir grössere Menschenansammlungen vermeiden und der TCS war mit seinen Dienstleistungen im Tagesgeschäft immer einsatzbereit. Eines meiner Highlights war das TCS-Menschenlogo, dass wir mit allen Beteiligten kreierten. Speziell bei diesem Event war der Material- und Personentransport. Jeder Material- und Personal Transport auf den Gurten benötigte eine Sonderbewilligung der Gemeinde. Die Gäste (2x 400 Pers.) sind mit der hauseigenen Standseilbahn portionsweise eingetroffen. Logistisch eine Herausforderung, die souverän erledigt wurde.
Welche Fähigkeiten und Qualifikationen braucht man deiner Meinung nach, um Eventmanager zu werden?
Die wichtigste Qualifikation, in meinen Augen, ist das logische Denken. Man muss die verschiedenen Abläufe und Prozesse so definieren und planen können, wie man auch sein Alltag organisiert. Man muss in der Lage sein, Situationen ganz abstrakt und nüchtern zu betrachten und daraus ein zutreffendes Konzept entwickeln. Ich finde es wichtig, in Strukturen zu denken und dazu in der Lage sein, komplexe Herausforderungen auf verschiedenen Ebenen im Griff zu behalten. Eine Eigenschaft, die ich von Natur aus nach aussen projiziere, ist Ruhe. Auch wenn ich innerlich angespannt bin, ist es wichtig, den ruhigen und höflichen Umgang mit allen beteiligten Personen beizubehalten. Es gibt für jedes Problem eine Lösung, und diese Lösungen erreicht man oft in sachlichen, konstruktiven Gesprächen.
Was hast du für Veränderungen in der Eventbranche festgestellt, seitdem du darin tätig bist?
In den letzten 35 Jahren hat es riesige Veränderungen gegeben. Ein Wandel, der mir auffällt, sind die Budgets. Die Investitionen sind nicht mehr so grosszügig wie es früher der Fall war. In den 1990ern gab es weniger Regelungen, was das Budget von Events anging. Man hatte eine viel grössere «Spielwiese» als heutzutage und für vieles war noch ein «Kässeli» vorhanden. Zum zweiten sind der Einkauf und die Arbeitsabläufe sowie die Auswahl der Event-Agenturen durch das Internet für den Kunden viel transparenter.
Eine weitere Veränderung sehe ich in den Mitteln, die uns heutzutage zur Verfügung stehen. Mit den heutigen IT und Technik ist es einiges einfacher einen Event effizient zu unterstützen. Zum Beispiel sind die Bildqualitäten und Dimensionen der heutigen Screens fast unbeschränkt und in hoher Auflösung vielseitig bespielbar.
Früher, wenn man die Farbe der Bühneninszenierung ändern wollte, musste ein Techniker auf die Leiter und die Farbfolie vor den Scheinwerfern von rot auf grün wechseln und diesen wieder neu justieren. Heutzutage drückt man einen Knopf und 265 Farben mit verschiedenen Helligkeiten an automatisch drehbaren Leuchten stehen zur Verfügung. Ich meine, dass Computer und Technik die grössten Veränderungen und viele neue Möglichkeiten mit sich gebracht haben. Eine Veränderung, die mir nicht zusagt, ist die heutige Konzeptgestaltung bei Events. Mir hat das damalige Erarbeiten von Events mehr Freude bereitet. Die intensive Zusammenarbeit und Auseinandersetzung mit dem Kunden sowie der persönliche Faktor vermisse ich zunehmend. Die heutigen technischen Weiterentwicklungen, vor allem durch die künstliche Intelligenz, machen es einem schwerer, die kundenorientierte Planung des Events an den Wurzeln zu packen. Die Planung eines Events wird immer technologielastiger.
Über alles sind die Veränderungen der Methoden und der Einsatz der heute zur Verfügung stehenden Mittel plus das gut ausgebildete Fachpersonal, im angemessenen Mass, als positive Entwicklung für die Branche zu werten.
«Man muss sich die Mühe machen, in den Kunden hineinzuschauen.»
Was war bei deiner Arbeit bis dato die grösste Herausforderung?
Die grösste Herausforderung besteht darin, dass man versteht, was der Kunde genau will. Ich muss bei Kundengesprächen genau herausfinden, was und wer der Kunde mit dem Event erreichen will. Auch wenn man nur ein paar Zentimeter neben den Gleisen rollt, wird die Fahrt sehr holprig und nicht zielführend. Wenn die Ansprüche des Kunden nicht erkannt und erfüllt werden, war die ganze Veranstaltung nutzlos. Bezüglich der Kernbotschaft des Events sollte es möglichst wenig Spielraum für Interpretation geben. Die Umsetzung kann so kreativ sein, wie man es nur will, aber die Hauptaussage des Events darf unter keinen Umständen ausser acht gelassen werden. Hier sehe ich die grösste Herausforderung für einen Eventmanager.
Wenn du jetzt nochmals 20 wärst, würdest du diese Karriere nochmals einschlagen?
Auf jeden Fall. Diese Tätigkeit ist für mich ein Segen. Es ist für mich weniger ein Beruf, als eine Leidenschaft. Ich organisiere sehr gerne, ich nehme gerne neue Herausforderungen an und ich liebe es, Verantwortung zu übernehmen. Alle Attribute, die man braucht, um Events erfolgreich zu realisieren, sind Tätigkeiten, die mich schon seit klein auf interessierten. Eine persönliche Herausforderung für mich besteht jedoch darin, dass es mir schwer fällt, meinen Beruf und mein Privatleben klar zu trennen. Auch im Privatleben dringt der Eventer in mir durch. Wenn ich zu einem Anlass eingeladen werde, analysiere ich die Abläufe, wie der Service funktioniert, wie die einzelnen Elemente am Event zusammenspielen und was mit mir emotional passiert. Meistens folgen die Hinweise an mich prompt. Je nachdem mit wem ich am Event bin, heisst es dann «Martin, hör jetzt mal auf mit den Analysen! Geniesse doch einfach den Anlass!»
Ich würde auf jeden Fall wieder in das Business einsteigen. Als Kleinkind hatte ich einen Traum, an den ich mich bis heute erinnern kann. Ich habe davon geträumt, dass ich mitten in Zürich einen Elefanten organisieren musste. Die Challenge zu organisieren war also von klein auf da. Offensichtlich war dieser Traum eine stille Message, die mir meine berufliche Laufbahn darstellte.
Vielen Dank Martin für das interessante Gespräch und die spannenden Insights!
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